4. August 2025

Ein Verb - 122 Verbformen

 

Lateinische Verben spielen ab der ersten Unterrichtsstunde im Fach Latein eine große Rolle. Was einfach beginnt, zum Beispiel mit der Präsens-Form “vocat” (er/sie/es ruft), wird schnell verwirrend. Denn es ist für SchülerInnen zwar meist nicht schwierig, die richtigen Verbformen zu bilden, aber es gibt sehr viele. Denn ein Verb kann mehr als 122 Verbformen bilden. In diesem Artikel erfährst du, welche Aspekte eine Verbform bestimmen, wir zählen gemeinsam die Verbformen und ich erkläre dir, wie du ein Verb im Unterricht richtig bestimmst.


Möchtest du die Verbformen nochmal systematisch wiederholen? Dann hol dir mein
Lernmaterial “Alle Zeiten im Indikativ Aktiv”. Auf 17 Seiten (zum Ausdrucken) wiederholst du alle Verbformen im Indikativ Aktiv (inklusive “esse”-Formen). 


Eins vorweg: In diesem Artikel behandeln wir nur finite Verbformen, also solche, die konjugiert (“durchgebeugt”) werden und das Prädikat bilden. Infinite Verbformen (Infinitive und Partizipien) werden nicht konjugiert. Sie können Teil eines Prädikats sein, aber nicht alleine das Prädikat bilden und kommen in diesem Artikel nicht vor. 


Diese verschiedenen Aspekte bestimmen eine Verbform:


Person: 

1. Person: ich oder wir 

2. Person: du oder ihr

3. Person: er/sie/es oder sie

Numerus: Singular (Einzahl) oder Plural (Mehrzahl) 


Beispiel: 

“ich gehe”: 1. Person Singular

“du gehst”: 2. Person Singular

“er/sie/es geht”: 3. Person Singular

“wir gehen”: 1. Person Plural

“ihr geht”: 2. Person Plural

“sie gehen”: 3. Person Plural


Für jede Person gibt es im Lateinischen eine andere Endung. Du siehst: Ein Verb kann im Lateinischen grundsätzlich 6 verschiedene Formen bilden. 


Das Tempus (die Zeit) hat ebenfalls einen Einfluss darauf, wie sich die lateinische Form verändert. Diese Zeiten gibt es:


Präsens (Gegenwart)

Imperfekt (einfache Vergangenheit)

Futur I (einfache Zukunft)

Perfekt (vollendete Vergangenheit)

Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit)

Futur II (vollendete Zukunft)


Bei 6 Zeiten gibt es also schon 36 (6x6) verschiedene Verbformen. 


Im Lateinischen wird außerdem noch der Modus unterschieden. Es gibt im Lateinischen drei Modi:


Indikativ (Wirklichkeitsform)

Konjunktiv (Möglichkeitsform)

Imperativ (Befehlsform) 


Die oben genannten 36 verschiedene Verbformen beziehen sich auf den Indikativ. Nimmt man noch den Konjunktiv dazu, kommen noch 24 Verbformen zusätzlich hinzu (der Konjunktiv wird nur in den Zeiten Präsens, Imperfekt, Perfekt und Plusquamperfekt gebildet, d. h. 6x  4 = 24).


Das heißt, wir sind schon bei 60 Verbformen (36+24)


Der Imperativ ist erstaunlich easy: Hier gibt es nur zwei Formen. (Den Imperativ Futur lasse ich weg, den lernen meine SchülerInnen aktuell nicht mehr).


Das heißt, wir sind bei 62 Verbformen


Alle diese genannten Formen beziehen sich auf das Aktiv. Im Lateinischen unterscheidet man auch das Genus Verbi, also Aktiv und Passiv. 


Im Passiv gibt es alle 60 Verbformen (in allen Tempora, mit Indikativ und Konjunktiv, außer Imperativ) noch einmal. 


Damit sind wir bei 122 Verbformen! 


Du siehst, das ist einfach VIEL. Zusätzlich gibt es noch “Spezialwörter”, wie “esse” (sein), das nicht ganz regelmäßig gebildet wird und daher ebenfalls mitgelernt werden muss.


Und damit nicht genug. Die lateinischen Verben werden in verschiedene Konjugationen aufgeteilt. Es gibt 5 Konjugationen: a-Konjugation, e-Konjugation, i-Konjugation, konsonantische Konjugation und konsonantische Konjugation mit i-Erweiterung. 

Die Konjugationen erschweren oft noch zusätzlich die Formenbildung, da sie - abhängig von der Konjugation- unterschiedlich gebildet werden.


Zum Beispiel: “vocat” ist eine Präsensform der a-Konjugation, “dicit” ist ebenfalls eine Präsensform, aber der konsonantischen Konjugation (und da kommt noch ein “i” mit rein). 


Noch deutlicher wird es bei der Bildung des Futur I. Während Verben der a- und e- Konjugation mit den Endungen (-bo, -bis, -bit, -bimus, -bitis, -bunt) gebildet werden, haben i-Konjugation und konsonantische Konjugation die Endungen (-am, -es, -et, -emus, -etis, -ent). 


Beim Konjunktiv Präsens wird es auch verwirrend: Der Erkennungsbuchstabe für den Konjunktiv Präsens ist “a”. Zum Beispiel bei Wort “monere” sieht der Konjunktiv in der 3. Person Singular so aus: moneat. Außer bei der a-Konjugation. Da bei dieser Konjugation schon natürlicherweise ein “a” im Verb vorkommt, wird stattdessen ein “e” eingesetzt. Zum Beispiel bei “vocare” sieht der Konjunktiv in der 3. Person Singular so aus: vocet. Du siehst, die Verbformen unterscheiden sich manchmal auch von Konjugation zu Konjugation.


Die Bestimmung einer Verbform folgt immer diesem Muster:


Person Numerus Modus Tempus Genus Verbi 


In der Lateinstunde könnte der Lehrer (oder die Lehrerin) also folgendes sagen:”Bestimme die Form “vocat”.”


Dann antwortest du:


“vocat ist 3. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv”


Oder zum Beispiel: 


“monitus sumus”: 1. Person Plural Indikativ Perfekt Passiv



Insgesamt gibt es also weit mehr als 122 finite Verbformen! Verglichen mit der englischen Sprache, bei der ein Wort nicht konjugiert wird, ist die lateinische Sprache wirklich besonders (schwierig). Es ist also kein Wunder, wenn man da mal den Überblick verliert. Aber auch wenn es jetzt vielleicht nicht so scheint: Die Konjugationen folgen bestimmten Regeln und diese sind logisch. So kannst du viele der 122 Verbformen leicht herleiten. Wiederholen solltest du die Wortbildung aber trotzdem regelmäßig, zum Beispiel mit meinem
Lernmaterial.


Ich bin Amelie, deine Expertin für die Grundlagen im Fach Latein! Ich zeige dir, wie du durch stabiles Grundlagenwissen und eine systematische Vorgehensweise bei der Überstzung Fehler minimierst und damit dein Note verbesserst!

Blog-Beiträge

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50 Gründe für Latein Du lernst im Deutschen die Fälle (Kasus) richtig anzuwenden. Andere halten dich für klüger, weil du Latein lernst Es macht einfach Spaß, wenn bei einem Satz alle Teile wie ein Puzzle zusammenfallen. Latein stärkt dein Selbstvertrauen Latein ist ein langsames Fach, es kann schon mal eine halbe Stunde dauern, um einen kniffligen Satz zu übersetzen. Du lernst dich über einen langen Zeitraum zu konzentrieren. Diese Langsamkeit und Konzentration in Latein ist einzigartig unter den Schulfächern Du entwickelst ein sehr gutes Sprachgefühl im Deutschen Mit Lateinkenntnissen verfügst du über humanistische Bildung, was auch heute noch gesellschaftlich hoch anerkannt ist. Du kannst Inschriften an Kirchen und öffentlichen Plätzen lesen Du verstehst die Tattoos anderer Leute ;) Du kannst sagen, das du 2000 Jahre alte Originallektüre liest Du verstehst endlich den Spruch “Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod” Du kannst den Genitiv im Deutschen korrekt bilden Du verfügst ganz automatisch über einen viel breiteren deutschen Wortschatz Fremdwörter und Fachbegriffe lassen sich mit Latein easy herleiten Du lernst andere (romanische) Sprachen schneller Das Auswendig Lernen der vielen Tabellen (z. B. hic, haec, hoc) trainiert dein Gedächtnis (ähnlich wie beim Gedicht lernen) Du wirst selbstbewusst, weil du eine Sprache beherrschst, die als sehr schwer gilt Du verstehst den Filmklassiker “Das Leben des Brian” Eine Übersetzung verlangt von dir analytisch und systematisch vorzugehen - eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben Du lernst viel über das Leben im alten Rom Du verstehst philosophische Strömungen wie Stoa und Epikureismus Du lernst sprachliche Mittel zu erkennen und anzuwenden - damit stärkst du deine eigene Ausdrucksweise Stilmittel brauchst du auch im Deutschunterricht - eine Win-Win Situation Du lernst Geschichte - ganz nebenbei Substantiv, Verb, Adjektiv - diese Wörter benutzt du ganz selbstverständlich statt dich mit Namenwort, Tun-Wort und Wie-Wort durchzuschlagen Lateinische Texte sind auch heute noch aktuell - zum Beispiel der Umgang mit Propaganda bei Caesar Du punktest bei Quizshows, denn da kommen regelmäßig Latein-Fragen Du hast ein tiefes Verständnis für die Ursprünge der europäischen Kultur Vokabeln und Stammformen sind nicht nur lästig: Sie trainieren dein Gedächtnis Dein Wortschatz erweitert sich - eloquent, repetitiv- redundant - lässt sich mit Latein sehr leicht herleiten Andere bewundern dich, weil du dieses schwere Fach meisterst Du lernst sprachliche Regeln anzuwenden - das wird dir bei jeder weiteren Fremdsprache helfen Erwiesenermaßen ist Latein besonders hilfreich für SchülerInnen, bei denen Deutsch die zweite Fremdsprache ist Du erkennst Anspielungen auf mythische Begebenheiten in heutigen Büchern, Filmen und Serien (z.B. bei Physical 100 , Pompeii oder Harry Potter) Du verstehst sofort, wenn von “Tantalusqualen” und “Sisyphusarbeit” die Rede ist. Mit Lateinkenntnissen kannst du flexen, weil du für jede Lebenslage einen Spruch parat hast: “Quod erat demonstrandum” (Was zu beweisen war), “per aspera ad astra” (durch Schwierigkeiten zu den Sternen) oder “tot capita tot sententiae” (so viele Köpfe, so viele Meinungen) sind nur einige Beispiele Viele Themen, die damals aktuell waren, sind es (leider) heute noch, wie zum Beispiel Sklaverei, Menschenhandel oder Korruption Latein ist die Mutter der romanischen Sprachen und damit absolute Grundlage Adverbiale, Superlativ, Kasus, Verb: Das sind keine krassen Begriffe - das ist Allgemeinwissen (und das lernst du im Lateinunterricht ganz nebenbei). Du bekommst eine breite Allgemeinbildung Andere Leute suchen deinen Rat bei der Übersetzung von lateinischen Sprüchen …und ob das, was sie in ihrem Ehering graviert haben, richtig ist (ja, das kam bei mir schon vor ;)) Latein gehört zu einer allgemeinen Hochschulreife einfach dazu Für viele Studiengänge ist das Latinum eine Voraussetzung, zum Beispiel Theologie, Philosophie, Geschichte oder Archäologie (abhängig vom Bundesland und der Uni) Für ein Jura-, Medizin- und Pharmaziestudium sind Lateinkenntnisse absolut nützlich Du übersetzt sehr vielfältige Texte von Satiren (Petron, Martial), Dichtung (Martial, Ovid) bis hin zu Prozessreden (Cicero). Das ist einfach spannend! Latein ist nicht nur eine Sprache - es formt deine Persönlichkeit Du lernst analytisch vorzugehen - denn das ist der Weg zu einer guten Übersetzung Du erkennst Muster und Zusammenhänge, wo es nicht offensichtlich ist, das schult dein Gedächtnis.
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Meine 3 Learnings aus dem Schuljahr 23/24 (mit echten Beispielen meiner Latein-SchülerInnen) Auch für SchülerInnen in Bayern beginnt nun die entspannteste Phase des Schuljahres: Warten auf die Zeugnisse und auf die Sommerferien! Die meisten meiner Latein-SchülerInnen machen in den Ferien Pause. Ich werde diese Zeit nutzen, um den LateinkursBasic, meinen Onlinekurs für die Grundlagen im Fach Latein, zu überarbeiten und noch besser zu machen. Und in meinem Kopf schwirrt schon seit Längerem der Vokabel-Lern-Guide herum, der euch helfen soll, Vokabeln richtig und effizient zu lernen. Aber dazu mehr, wenn es soweit ist. Das Ende des Schuljahres ist auch eine Gelegenheit, einmal zurückzublicken und über meine SchülerInnen und ihre Entwicklung in der Einzelnachhilfe nachzudenken. Während ich im Schneidersitz auf meinem Küchenstuhl sitze und genüsslich an meinem Cappuccino schlürfe, wird mir klar, dass sich Erfolg in Latein auf drei wesentliche Faktoren zurückführen lässt. In diesem Blog-Artikel möchte ich meine drei Erkenntnisse für langfristig gute Noten im Fach Latein mit euch teilen, basierend auf echten Beispielen meiner SchülerInnen. 1.) Du bist nicht zu dumm für Latein Eine verzweifelte Mutter rief mich im Frühjahr an, weil ihre Tochter Mady eine 5 in Latein geschrieben hatte. Die Lektürephase stand bevor, und Mady war überzeugt, sie sei einfach zu dumm für Latein. Sogar ihre jüngere Schwester, die im kommenden Schuljahr Latein bekommen würde, hatte bereits Vorbehalte gegenüber dem Fach entwickelt, bevor sie überhaupt damit angefangen hatte. Mady entschied sich, die Grundlagen mit meinem LateinkursBasic noch einmal zu wiederholen. Begleitend zu jedem der drei Module habe ich ihr jeweils eine Stunde Einzelnachhilfe gegeben. Kurz darauf stand eine wichtige Klassenarbeit an. Da wir erst vor kurzem mit der Nachhilfe begonnen hatten, hatte ich keine allzu hohen Erwartungen. Doch zu unserer Überraschung erhielt Mady eine 3! Der entscheidende Faktor war das gezielte Abfragen der Satzglieder, das ihr das notwendige Basiswissen vermittelte, um erfolgreich durchzustarten. Fazit: Eine schlechte Note ist lediglich eine Momentaufnahme und kein endgültiges Urteil über die Fähigkeiten oder das Potenzial eines Schülers. 2.) Kontinuität & Durchhaltevermögen sind der Schlüssel Ein Telefonat mit der Mutter von Linus vor genau einem Jahr ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Das Ende des Schuljahres stand bevor und Linus hatte eine 5 in Latein. Zu dem Zeitpunkt begleitete ich Linus schon ein Jahr regelmäßig. Da er in zwei weiteren Fächern ebenfalls auf einer 5 stand, wusste seine Mutter nicht, was sie tun sollte. Linus wollte auf keinen Fall das Schuljahr wiederholen. Die Mutter war verzweifelt aufgrund des Drucks. Er bestand das Schuljahr nur knapp und schrieb im darauffolgenden Jahr in den Klassenarbeiten eine 3, eine 4 und nochmals eine 4. Latein war gerettet. Ein weiteres Beispiel ist Elias. In der letzten Klassenarbeit dieses Schuljahres hat er eine 2 geschrieben, nachdem er zuvor zweimal eine 5 bekommen hatte. Ich wusste intuitiv, dass er die Grundlagen bereits richtig beherrscht und dass er die geforderte Leistung nur noch nicht aufs Papier bringen konnte. Fazit: Durch regelmäßiges Üben und Wiederholen wirst du besser. Eine Sprache wie Latein zu lernen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Auch wenn die nächste Note wieder eine 4- ist und man nicht sofort sieht, wie sich die Mühe auszahlt: Du. Wirst. Besser. Das kontinuierliche Wiederholen der Grundlagen und das Üben des Übersetzens werden sich langfristig mit einer guten Note im Fach Latein auszahlen. 3.) Vielleicht hat es noch nicht „Klick“ gemacht Bei zwei meiner Schüler passt die Note noch nicht. Sie haben das Schuljahr mit einer 5 in der letzten Klassenarbeit abgeschlossen, trotz regelmäßigem Üben in der Nachhilfe. Das ist die größte Herausforderung im Gymnasium: Lernen, wie man lernt, und sich dann die Dinge selbstständig aneignen können. Beim einen dauert es länger, beim anderen geht es schneller. Jeder Schüler muss für sich herausfinden, was für ihn funktioniert. Als Lehrerin kann ich die Starthilfe geben und unterstützen, aber letztendlich muss man es selbst herausfinden. Fazit: Manchmal braucht es einfach mehr Zeit und Übung, bis der „Klick“ kommt. Geduld und kontinuierliches Lernen sind hier entscheidend. Ich hoffe, diese Beispiele und Erkenntnisse motivieren und helfen euch, euren eigenen Weg zu finden, um in Latein erfolgreich zu sein. Denkt daran: Jeder Schüler kann erfolgreich sein, wenn er die richtige Methode und Unterstützung hat. Viel Erfolg und schöne Ferien! Deine Amelie
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In diesem Blog-Artikel erfährst du 10 Tipps, wie du leichter Latein lernst und so deine Note verbesserst!
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